Leseproben

Frühlingsdüfte


Es fläzt der Lenz auf Wiesen und in Bäumen.
Es ist so mild, man möcht' im Freien träumen.

Ja selbst in Kellern, Kammern und in Küchen
erstarrt die Luft bei all den Wohlgerüchen.

Nur unterm Dach, da plagt ein Wind die Oma,
dort hat die Luft ein anderes Aroma.

 

Die thüringische Hasenjagd 

 

Ein Fuchs wollt’ einen Hasen jagen,

als dieser tat am Rasen nagen,

denn warum sich mit Grasen plagen,

find’ man das Zeug im Hasenmagen.

 

Doch da die Hasen Nasen tragen,

die Alarm bei fremden Gasen schlagen,

sieht man sie über’n Rasen jagen,

wenn Feinde nur zu blasen wagen.

 

Den Fuchs sah man am Rasen zagen

und über seine Blasen klagen,

denn Hasen sind sehr schnell -

gell ?!

 

 

 

Herbstlied

Der Mais ist hochgewachsen.
Ganz pampig sind die Haxen.
Ein Uhu ruft: „Uhu!“
Der Bauer reibt die Hände.
Der Tag geht früh zu Ende,
und Säufer Karl ist eher zu.

Jetzt steigen wieder Drachen.
Man zieht sich wärm’re Sachen
früh an und abends aus.
Die Schweine werden fetter,
und schlechter wird das Wetter,
und Vater wird der kleine Klaus.

Der Franz sitzt wegen Schiebung.
Im Sperrgebiet ist Übung
Im Schuppen stöhnt die Maid.
Der Mond ist aufgegangen.
Der Herbst hat angefangen.
Es wurde ja auch höchste Zeit !


Wie der Name schon sagt, ist dies ein Herbstlied. Die Melodei, die dazu passt, hat der pfiffige Dichter im Werk versteckt. Wer’s findet, kann’s singen. Wer nicht, der nicht.

 

Eine LESEPROBE aus dem aktuellen Buch > siehe unter Veröffentlichungen